Dagmersellen vergibt den Sieg in Eich leichtfertig
Der FC Dagmersellen wollte im letzten Vorrundenspiel beim SC Eich den Schwung aus dem Kantersieg gegen Ruswil mitnehmen. Auf dem kaum bespielbaren Platz war jedoch von Fussballkunst kaum etwas zu sehen. Die Wiggertaler zeigten über weite Strecken die klar bessere Leistung und hatten Spiel und Gegner sicher im Griff. Am Ende vergaben sie jedoch den verdienten Sieg durch zwei vermeidbare Standardsituationen – ein bitteres Ende eines eigentlich guten Auftritts. Die Winterpause kommt nun zum richtigen Zeitpunkt, um Kräfte zu sammeln und den etwas enttäuschenden Abschluss zu verarbeiten.
Nach dem überzeugenden Erfolg in Ruswil wollte die Elf von Trainerduo Pipo Diethelm und Luca Roth nachlegen. Keine einfache Aufgabe, denn Eich hatte eine Woche zuvor Leader Sursee die erste Niederlage zugefügt. Gespielt wurde auf dem schwer bespielbaren Platz der Sportanlage Brand – ein Untergrund, der eher an einen Acker erinnerte als an ein Fussballfeld.
Dagmersellen erwischte den besseren Start und bestimmte die Anfangsphase klar. In der umkämpften Partie suchten die Gäste trotz der schwierigen Bedingungen spielerische Lösungen, während Eich meist mit langen Bällen agierte. In der 20. Minute fiel die verdiente Führung: Livio Rölli leitete einen hohen Ball mit der ersten Berührung direkt zu Livio Scheidegger weiter, der im Anschluss Pascal Schwizer lancierte, welcher eiskalt zum 0:1 in die rechte Ecke vollendete.
Auch danach blieb der FCD das aktivere Team. In der 34. Minute zwang Silas Fivian Eich-Torhüter Furrer mit einem tückischen Freistoss zu einer Parade, kurz darauf vergab Schwizer eine weitere gute Möglichkeit. Vom Heimteam kam bis auf ein paar halbgefährliche Aktionen und ein wegen eines Fouls aberkanntes Tor nicht viel. So ging es mit einer verdienten 0:1-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel zunehmend zerfahren. Viele hohe Bälle, harte Zweikämpfe und der noch tiefer werdende Boden prägten das Geschehen. Mit dem einsetzenden Regen verwandelte sich der Platz endgültig in ein Schlachtfeld. In der 61. Minute gab es den ersten Aufreger, als eine Flanke von Eichs Küng immer länger wurde und auf die Lattenoberkante klatschte – Glück für die Gäste.
Nur wenige Minuten später traten auch die Wiggertaler offensiv in Erscheinung. Fivian setzte sich auf dem Flügel durch und legte quer auf Gian Cavegn ab, der souverän zum 0:2 einschob. Zu diesem Zeitpunkt schien alles entschieden. In der 70. Minute folgte dann die Schlüsselszene: Scheidegger wurde im Strafraum klar von Torhüter Furrer gelegt, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb unverständlicherweise aus – eine Szene, die noch Bedeutung haben sollte.
Denn nur zwei Minuten später kam Eich aus dem Nichts zurück. Ein weiter Freistoss fand Andrin Münkel, der völlig ungedeckt zum 1:2 einschob – ein Gegentor, das eigentlich hätte verhindert werden müssen. In der 83. Minute prüfte Luca Roth Goalie Furrer mit einem mutigen Weitschuss, den dieser gerade noch an die Latte lenken konnte.
Dann folgte die kalte Dusche: In der 87. Minute entschied Schiedsrichter Tatar nach einem leichten und unnötigen Schubser eines Dagmersellen Verteidigers im Strafraum auf Elfmeter – eine äusserst harte Entscheidung, besonders nachdem zuvor ein klarer Pfiff für Dagmersellen ausgeblieben war. Simon Troxler nahm dieses Geschenk dankend an und verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:2. Zwei Standards genügten dem Heimteam, um dem FCD den sicher geglaubten Sieg zu entreissen.
Ein Unentschieden, das sich für Dagmersellen aufgrund des Spielverlaufs wie eine Niederlage anfühlt. Über 70 Minuten hatte man Spiel und Gegner im Griff, nur um durch zwei Unachtsamkeiten und Standards den fast sicheren Sieg gegen einen bescheidenen Gegner zu verschenken – Punkte, die in der Endabrechnung noch schmerzen könnten.
Mit diesem bitteren Abschluss geht der FCD mit gemischten Gefühlen in die Winterpause. Über weite Strecken zeigte die Mannschaft, welches Potenzial und welche Moral in ihr stecken. Wenn es ihr in der Rückrunde gelingt, mehr Konstanz und Kaltschnäuzigkeit an den Tag zu legen, kann der Blick weiterhin nach oben gerichtet bleiben.
SC Eich – FC Dagmersellen 2:2 (0:1)
Brand – 200 Zuschauer. – SR: Semin Tatar – Tore: 20. Schwizer 0:1, 65. Cavegn 0:2, 72. Andrin Münkel 1:2, 87. Troxler (Penalty) 2:2 – Eich: Furrer, Koch, Troxler, Huber, Moritz Münkel, Amrein, Samuel Küng, David Küng, Andrin Münkel, Hannes Münkel, Isler (Suter, Ottiger, Amrein, Christen, Aregger) – Dagmersellen: Gianluca Accola, Bühler, Blum, Flavio Accola, Roth, Taudien, Scheidegger, Rölli, Fivian, Cavegn, Schwizer (Fischer, Kerlein, Goller, Sampaio). Bemerkungen:

































